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Klassische Stolperfallen in der mündlichen Prüfung

Bei der mündlichen Heilpraktiker-Prüfung gibt es einige klassische Fehler und Stolpersteine und beides kann das Ergebnis der Prüfung ungünstig beeinflussen, selbst wenn die Prüflinge über ein solides Fachwissen verfügen. Wir haben die häufigsten Fehler und Stolperfallen aufgeführt und wie Du damit umgehen kannst.

Unklare oder unsichere Kommunikation

Situation: Die Prüflinge sind nervös und sprechen zu leise, zu undeutlich oder wirken unsicher. Häufige Pausen, stockendes Sprechen oder das Vermeiden von Blickkontakt können negativ aufgefasst werden.

Lösung: Arbeite vor der Prüfung gezielt an Deiner Ausdrucksweise und übe, laut Fragen zu beantworten. Auch das Üben vor Freunden oder Kolleginnen kann Dir helfen, Unsicherheiten zu verringern und flüssiger zu sprechen.

Fehlende Struktur bei der Beantwortung von Fragen

Situation: Die Antworten sind ungeordnet oder der Prüfling springt zwischen den Themen hin und her, sodass der Prüfer Schwierigkeiten hat, dem Gedankengang zu folgen.

Lösung: Bei jeder Frage strukturiert antworten: Erst die Diagnosemöglichkeit oder das Problem benennen, dann die Symptome erklären und schließlich die Behandlung oder weitere Schritte erläutern. Ein logischer Aufbau in der Antwort hilft dem Prüfer, Deinen Ausführungen zu folgen.

Nicht zuhören oder Fragen missverstehen

Situation: Manchmal hören die Prüflinge die Fragen nicht richtig oder interpretieren sie falsch. Dies führt dazu, dass sie nicht auf das eigentliche Thema eingehen oder Antworten liefern, die nicht gefragt waren.

Lösung: Nimm Dir Zeit, die Frage wirklich genau anzuhören. Im Zweifelsfall kannst Du bei einer Frage höflich um Wiederholung bitten, um Missverständnisse zu vermeiden. Beginne erst nach einem klaren Verständnis der Frage mit der Antwort.

Fachbegriffe falsch verwenden

Situation: Unsicherheiten oder Fehler im Umgang mit medizinischen Fachbegriffen und Abkürzungen, die inkorrekt oder ungenau verwendet werden.

Lösung: Stelle vor der Prüfung sicher, dass Du die wichtigsten medizinischen Begriffe korrekt verwenden kannst und verstanden hast. Es ist besser, eine klare und einfache Sprache zu verwenden, wenn Unsicherheiten bei Fachbegriffen bestehen.

Zu wenig praktisches Wissen

Situation: Einige Prüflinge konzentrieren sich oft zu sehr auf theoretisches Wissen und vernachlässigen praktische Aspekte wie etwa die Anamnese, körperliche Untersuchung und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Lösung: Übe praktische Fertigkeiten wie Blutdruckmessen, Auskultation oder das Führen eines Patientengesprächs regelmäßig. Das hilft Dir, in der Prüfung konkret zu zeigen, wie Du in einer realen Situation vorgehen würdest.

Falsche oder unsichere Diagnose

Situation: Manchmal neigen Prüflinge dazu, vorschnell eine Diagnose zu stellen, ohne alle wichtigen Informationen einzuholen. Alternativ sind sie sich unsicher und treffen gar keine Entscheidung.

Lösung: Gehe in der Prüfung ruhig und systematisch vor: Erst die Symptome erfassen, dann die möglichen Diagnosen durchdenken und zuletzt die wahrscheinlichste Diagnose klar benennen. Falls Unsicherheit besteht, sage lieber offen, dass weitere Untersuchungen nötig wären.

Zu wenig Abgrenzung zur Schulmedizin

Situation: Manche Prüflinge wissen nicht, wann sie Patienten an einen Arzt überweisen sollten. Dies ist jedoch ein sehr wichtiger Punkt, da Heilpraktiker ihre Grenzen kennen und bei bestimmten Erkrankungen die schulmedizinische Versorgung sicherstellen müssen.

Lösung: Mache klar, wann eine Überweisung an einen Arzt nötig ist, z.B. bei Notfällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwerwiegenden Infektionen, auch bei Infektionskrankheiten und bei notwendigen Medikamenten-Anpassungen. Prüfer erwarten, dass Heilpraktiker ihre Verantwortung und ihre Grenzen erkennen.

Nervosität und Angst

Situation: Hohe Nervosität führt oft dazu, dass selbst einfache Fragen falsch beantwortet werden. Panik kann dazu führen, dass der Prüfling blockiert und gar nicht mehr antwortet.

Lösung: Minmiere Deine Nervosität mit Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder mentale Vorbereitung. Bereite Dich gut auf die Prüfung vor, sorge zusätzlich für Sicherheit. Übungssimulationen können Dir helfen, Dich an den Prüfungsdruck zu gewöhnen.

Ignorieren von rechtlichen Grundlagen

Situation: Heilpraktiker müssen sich an strenge rechtliche Rahmenbedingungen halten. Es ist ein Fehler, wenn die Prüflinge diese rechtlichen Grundlagen nicht ausreichend beherrschen.

Lösung: Lerne die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere in Bezug auf das Heilpraktikergesetz, die Schweigepflicht, Meldepflicht und Arzneimittelverordnung, gründlich, um sie in der Prüfung klar wiedergeben zu können.

Keine Reflexion über die eigene Berufspraxis

Situation: Wenn Prüfer nach der Motivation oder der eigenen Praxisphilosophie fragen, können unreflektierte oder unklare Antworten einen ungünstigen Eindruck hinterlassen.

Lösung: Denke vor der Prüfung darüber nach, warum Du Heilpraktikerin werden und wie Du den Beruf verantwortungsvoll ausüben möchtest. Eine klare Vorstellung der eigenen Berufsethik und Praxis helfen Dir, solche Fragen sicher zu beantworten.

Fazit

Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung erfordert nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fertigkeiten, gute Kommunikationsfähigkeiten und ein sicheres Auftreten. Durch gezielte Vorbereitung auf die häufigsten Fehler und Stolperfallen kannst Du Deine Erfolgschancen deutlich verbessern.

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Andrea Mutz


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