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Wie löse ich ein Fallbeispiel in der mündlichen Prüfung? Tipps für die Heilpraktikerprüfung Psychotherapie

Die mündliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie ist für viele eine große Herausforderung – besonders dann, wenn es um Fallbeispiele geht. Wenn der Prüfer Dir dann noch den Fall lediglich mündlich vorstellt, wird es richtig knifflig. Wir zeigen Dir, wie Du dennoch strukturiert und souverän mit dieser Situation umgehen kannst, von der Aufnahme der Informationen bis hin zur Herleitung einer (Verdachts-) Diagnose.

Fallbeispiel wird mündlich vorgestellt – was nun?

Wenn der Prüfer dir ein Fallbeispiel mündlich vorstellt, ist Deine erste Aufgabe: Zuhören, Verstehen, Mitschreiben – sofern das erlaubt ist.

Was gilt es also zu beachten?

  • Frage aktiv nach, ob Du mitschreiben darfst. Tipp: Habe immer Stift und Papier griffbereit.
  • Wenn Mitschreiben erlaubt ist: Notiere Dir systematisch die wichtigsten Infos: Alter und Geschlecht des Patienten, alle genannten Symptome, Verlauf, Besonderheiten, Umfeldbedingungen
  • Wenn Mitschreiben nicht erlaubt ist: Frage bei Unklarheiten oder Erinnerungslücken ruhig mehrmals nach, z. B. „Könnten Sie bitte noch mal sagen, wie die Symptome am Anfang waren?“

Wichtig: Lasse Dich von der Prüfungsatmosphäre möglichst nicht aus dem Konzept bringen. Dein Ziel ist es, möglichst alle relevanten Informationen korrekt zu erfassen – da können auch kleine Details entscheidend für die Diagnose sein.

Der nächste Schritt: Fall zusammenfassen und strukturieren

Nachdem Du nun das Fallbeispiel aufgenommen hast, geht es darum, aus der Beschreibung alle fachlich relevanten Informationen herauszuziehen und systematisch in Zusammenhang zu bringen. Um den Fall in eigenen Worten wiederzugeben, wiederhole die wichtigsten Punkte kurz und klar. Dabei hilft folgende Struktur:

  • Symptome erkennen und benennen: Verwende fachlich präzise Begriffe. Ein paar Beispiele: Aus „Der Patient fühlt sich schlecht“ wird z. B. „gedrückte Stimmung“, aus „Ich habe das Gefühl, jemand pflanzt mir Gedanken ein“ wird „Gedankeneingebung“ (Ich-Störung). Das hilft Dir bei der Differentialdiagnose. Gefährdung abklären: Besteht Selbst- oder Fremdgefährdung? Habe ich organische Ursachen und Substanzen als Grund für die Symptomatik ausgeschlossen/abgrefragt?
  • Differentialdiagnosen entwickeln: Welche psychischen Störungsbilder kommen in Frage?
  • Verdachtsdiagnose formulieren: Basierend auf Symptomen und Verlauf.
  • Therapeutisches Vorgehen skizzieren: Wie könntest Du als Heilpraktiker (Psychotherapie) vorgehen? Was darfst Du? Wo liegt Deine Grenze?

Und was noch wichtig ist

Du musst nicht alles perfekt wissen, aber Du solltest zeigen, dass Du strukturiert denken und handeln kannst. Bleibe ruhig und methodisch, auch wenn Du nicht sofort eine Diagnose hast. Die Prüfer wollen sehen, wie Du analytisch arbeitest und reflektierst, nicht dass Du medizinische Lexika auswendig gelernt hast.

Fazit: Gute Vorbereitung ist Dein Schlüssel

Ein mündlich vorgestelltes Fallbeispiel ist kein Hexenwerk – aber Du brauchst eine klare Struktur und ein wenig Übung. Je besser Du die Abläufe trainiert hast, desto sicherer wirst Du Dich in der Prüfung fühlen.

Diese Reihenfolge kann Dir für eine innere Struktur helfen:
Zuhören → Notieren → Wiederholen → Symptome benennen → Gefährdung einschätzen → Differentialdiagnosen → Verdachtsdiagnose → Vorgehen erläutern

Viel Erfolg bei Deiner Prüfung!

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David Leutgeb


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