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Wenn Du zulässt, kannst Du loslassen

Über den Umgang mit Abschiednehmen, Loslassen und Trauer als gestalttherapeutische Elemente: Wie kann man Trauer gestalten? Was bedeutet es, Abschied als Kränkung – aber auch als Einladung zur Selbstbegegnung – zu begreifen? Und wie lassen sich emotionale Wunden durch kreative und therapeutische Methoden würdigen und begleiten?

In drei einfühlsam konzipierten Webinaren nähern wir uns dem Thema Abschiednehmen, Loslassen und Trauer aus gestalttherapeutischer Perspektive. Im Zentrum steht die Erfahrung, dass echtes Loslassen erst möglich ist, wenn wir bereit sind, zuzulassen – Gefühle, Erinnerungen, Bilder, Gedanken. Trauer ist nicht nur Schmerz, sondern auch ein kreativer Prozess der Wandlung, der nach Ausdruck und Würdigung verlangt. Dabei wird auch Trennung – in jeglicher Form – als ein bedeutsames Lebensthema in den Blick genommen: ob durch Tod, das Ende einer Beziehung, den Verlust von Zukunftsbildern oder biografischen Lebensabschnitten. Diese Webinare bieten nicht Techniken und Methoden, sondern laden auch zur Selbsterfahrung ein – zur bewussten Auseinandersetzung mit dem eigenen Umgang mit Verlust, Nähe, Liebe und Veränderung.

Abschied als Kränkung – und Einladung zur Selbstbegegnung (Teil 1)

Sterben, Trennung und Verlust treffen uns oft wie eine Kränkung mitten im Leben. In der gestalttherapeutischen Arbeit begegnen wir dieser Wunde mit der Metapher der „offenen Gestalt“ - Was ist noch offen? Starke Gefühle wie Trauer, Wut, Angst, Ohnmacht oder Schuld dürfen mit Hilfe künstlerischer Ausdrucksformen Raum bekommen. Besonders wichtig sind in diesem Kontext die sogenannten „offenen Gestalten“ – also unerfüllte Wünsche, unausgesprochene Worte oder nicht gelebte Abschiede. Die bewusste Arbeit an diesen offenen Punkten kann neue innere Klarheit und Versöhnung ermöglichen. Dabei begleiten Akzeptanz und Selbstmitgefühl den Prozess – unter dem Leitsatz: „Ich darf trauern.“ So wird die Auseinandersetzung mit Abschied auch zur Begegnung mit sich selbst.

Vom Abschied des Kindes – Würde und zarte Erinnerung (Teil 2)

Wenn ein Kind stirbt – sei es durch Totgeburt, plötzlichen Kindstod, Krankheit oder Unfall – hinterlässt dies eine Schmerzspur, die oft ein Leben lang spürbar bleibt. In der kreativen und zugleich sehr sensiblen „Objektarbeit“ darf etwa ein Kuscheltier „erzählen“, was es über das Kind und seine Beziehung zur Familie weiß. Eine Hypnose vom Kinderspielplatz sowie die narrative Erzählung vom Regenbogenland bieten imaginative und tröstliche Wege, um die Verbindung zum verstorbenen Kind in liebevoller Erinnerung zu halten. Auch für jene, die in ihrer Arbeit mit trauernden Eltern in Kontakt kommen, eröffnet dieses Webinar neue Zugänge und Möglichkeiten, mit Mitgefühl und Kreativität zu begleiten.

Abschied von einem Erwachsenen – Trauer nach Suizid und anderen schweren Verlusten (Teil 3)

Der Tod eines geliebten Menschen – insbesondere durch Suizid – stellt Hinterbliebene vor besondere Herausforderungen. Gefühle wie Unverständnis, Wut, Schuld und tiefe Ohnmacht brechen oft ungefiltert auf. Dieses Webinar bietet kreative Wege, um mit diesen komplexen Emotionen umzugehen. Ein zentrales therapeutisches Format ist die sog. „Stuhlarbeit“. Diese erlaubt – vorbereitet durch eine gezielte Frageliste – einen inneren Dialog mit dem Verstorbenen, bei dem auch unausgesprochene Gedanken oder Gefühle ihren Platz finden dürfen. Der Abschied wird so nicht nur als Verlust, sondern auch als Möglichkeit innerer Bewegung und Reifung verstanden.

Trennung – auch ohne Tod

Abschied meint auch das Ende einer Partnerschaft, der Verlust eines Freundes oder der Bruch mit einem Lebenstraum. Die gestalttherapeutische Haltung ermutigt dazu, das Erlebte ernst zu nehmen, kreativ zu gestalten und in eine neue, selbstfürsorgliche Beziehung zu sich selbst zu treten. So wird der Umgang mit Trennung und Verlust nicht nur zu einem therapeutischen, sondern auch zu einem zutiefst persönlichen Erfahrungsweg.

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Rainer M. Müller

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