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Organische psychische Störungen verstehen und differenzieren - ein Überblick über die F0

Die F0-Diagnosen umfassen die organisch bedingten psychischen Störungen im ICD-10. Wer sich auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie vorbereitet, sollte diesen Bereich systematisch verstehen – nicht nur wegen der Prüfungsrelevanz, sondern auch für die differentialdiagnostische Sicherheit im therapeutischen Praxis-Alltag. Hier erhältst Du eine klare Struktur, mit der Du Dir die wichtigsten Inhalte der F0 leicht merken kannst.

Zwei Hauptgruppen: Akute und chronische organische Störungen

Zunächst lassen sich alle Diagnosen der F0 grob in zwei Kategorien einteilen: akute und chronische Störungen. Schauen wir uns das im Detail an.

Akute organische Störungen

1. Delir Das Delir ist ein psychiatrischer Notfall und zählt zu den wichtigsten akuten F0-Diagnosen. Es ist durch Bewusstseinsstörungen, Desorientiertheit und starke Unruhe gekennzeichnet. Wichtig: Das Delir kann auch unter F1 klassifiziert werden – etwa bei Substanzintoxikation oder Entzug.

2. Amnestisches Syndrom / Korsakow-Syndrom
Dieses Syndrom tritt häufig in Verbindung mit Alkoholmissbrauch (Thiaminmangel) auf, kann jedoch auch durch andere organische Hirnschädigungen bedingt sein. Es ist sowohl in F0 (organisch) als auch in F1 (substanzbezogen) zu finden.

3. Schädelhirntrauma
Auch dieses zählt zu den akuten Ursachen psychischer Symptome – z. B. bei Bewusstseinsstörungen, Amnesien oder Verhaltensveränderungen nach Unfällen.

4. Weitere organisch bedingte akute Störungen (F06)
In diese Kategorie fallen psychische Störungsbilder, die durch eine organische Ursache bedingt sind, z. B.:

  • organische Depression
  • organische Angststörung
  • organische Halluzinose

Hier gilt: Viele bekannte psychische Störungen können auch durch körperliche Erkrankungen ausgelöst sein – bei eindeutigem organischem Ursprung finden sie sich unter F06.

Chronische organische Störungen

1. Demenzen
Die wichtigste chronische Störung in der F0 ist die Demenz. Auch hier hilft eine strukturierte Einteilung beim Lernen. Beginnen wir mit dem Merksatz: AV (Alzheimer, vaskulär):

  • Alzheimer-Demenz (am häufigsten)
  • Vaskuläre Demenz (zweitwichtigste Form)

Zusätzlich gibt es vier weitere relevante Demenzen – einfach zu merken mit dem Kürzel CCPP:

  • Chorea Huntington
  • Creutzfeldt-Jakob
  • Pick-Krankheit
  • Parkinson-Demenz

So ergibt sich eine übersichtliche Struktur mit sechs häufig geprüften Demenzformen.

2. Organisch bedingte Persönlichkeitsstörungen
Diese werden leicht übersehen, sind aber prüfungsrelevant: Wenn sich die Persönlichkeit eines Menschen infolge einer körperlichen Erkrankung (z. B. nach Hirnverletzungen oder langer chronischer Erkrankung) dauerhaft verändert, wird dies als spezifische Persönlichkeitsstörung in der F0 klassifiziert, und nicht in der F6 wie die primären Persönlichkeitsstörungen.

Wichtige Nachbarn der F0

Manche Erkrankungen gehören formal nicht zur F0, sind aber prüfungsrelevant, da sie eine organische Grundlage psychischer Symptome darstellen können:

  • Migräne – insbesondere mit Aura
  • Multiple Sklerose (MS) – neurologische Erkrankung mit schubhaftem Verlauf, kann zu kognitiven Beeinträchtigungen führen
  • Epilepsie – v. a. Grand-Mal-, Fokal- und Jackson-Anfälle sollten von dissoziativen Anfällen unterschieden werden

Diese Erkrankungen gehören nicht direkt zur F0, aber sind relevante Differenzialdiagnosen und gern gesehene Randfragen in der Überprüfung.

Fazit: Struktur als Lernhilfe

Mit der klaren Unterscheidung in akute und chronische Störungen, der Einteilung der Demenzen in AV + CCPP und dem Blick über den Tellerrand zu „Nachbarn der F0“ gelingt es Dir, diesen komplexen Bereich übersichtlich und prüfungsrelevant aufzubereiten. Nutze diese Struktur als Grundlage für Deine Lernkarten, Wiederholungen und Fallbeispiele.

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David Leutgeb


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