Orientierung an typischen Größenordnungen
Viele Blutwerte bewegen sich in wiederkehrenden Dimensionen.
- Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Kalzium): meist im Bereich von 3–150.
- Blutzucker (Glukose): im einstelligen Millimol-Bereich oder ca. 70–100 mg/dl.
- Blutbild (Hb, Hämatokrit, Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten): jeder Wert hat eine für ihn typische "Größenordnung", die man sich auch ohne konkrete Zahl manchmal ableiten kann.
Wenn du weißt, dass Kalium nie im dreistelligen Bereich liegt oder dass Leukozyten keine einstellige Zahl haben, kannst du falsche Antwortmöglichkeiten schon ausschließen.
Plausibilitätsprüfung der möglichen Antworten
Prüfe: Würde dieser Wert rein logisch zum Leben passen?
- Ein Kaliumwert von 30 mmol/l wäre sofort tödlich – kann also kein Normalwert sein.
- Ein Hämoglobin von 2 g/dl passt eher in ein akuten Notfallprotokoll als in die Norm.
So sortierst du unrealistische Optionen aus.
Gegenseitige Bezüge nutzen
Oft hängen Werte miteinander zusammen:
- Hämoglobin und Hämatokrit sind eng gekoppelt. Ist der eine hoch, ist auch der andere hoch.
- Natrium und Kalium bewegen sich in völlig unterschiedlichen Größenordnungen (Natrium im 140er-Bereich, Kalium um 4).
Wenn du dich wenigstens an einen Wert grob erinnerst, kannst du über den Zusammenhang im Zweifel ableiten.
Ausschlussverfahren bei Multiple-Choice
Die Prüfung fragt häufig mit Auswahlmöglichkeiten. Nutze das!
- Streiche, was völlig unlogisch oder extrem ist.
- Vergleiche die restlichen Optionen mit deinem Gefühl für Größenordnungen.
- Häufig bleibt eine plausibel klingende Lösung übrig.
- Ruhe bewahren und nach hinten arbeiten
Wenn du gerade gar nicht weiterkommst: Markiere die Frage und geh erst einmal weiter. Oft bringt dich eine spätere Frage wieder auf die richtige Spur, weil dort vielleicht sogar ein Hinweis versteckt ist.
Vorbereitung auf die Prüfung
Auch wenn Strategien helfen: Ganz ohne Lernen geht es nicht. Mach dir vor der Prüfung bewusst, welche Werte immer wieder drankommen. Es sind viel weniger, als man denkt. Eine kleine, konzentrierte Lernliste reicht oft schon, um beim nächsten Mal sicherer zu sein. Blutwerte in der Heilpraktikerprüfung sind für viele der Schreckmoment schlechthin. Aber selbst wenn die exakte Zahl nicht sofort präsent ist, kannst du mit Größenordnungen, Plausibilität, logischen Bezügen und Ausschlussverfahren deine Chancen auf die richtige Antwort erheblich steigern. Und am Ende gilt: Ruhe bewahren – manchmal weiß man mehr, als man denkt.
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