Bei psychotischen Symptomen muss immer der Facharzt her, da Medikamente nötig sein könnten, außerdem darf der HPP hier nicht alleine tätig werden, hier dürfen wir lediglich unterstützend tätig werden. Um so einen Klienten zum Arzt zu bekommen sind manchmal kreative Lösungswege gefragt, da seine paranoiden Gedanken die Angst schüren und er vor einem Arzt besondere Angst haben könnte.

ICD-10 Kriterien Mindestens ein eindeutiges Symptom oder zwei weniger eindeutige Symptome während eines Monats oder länger

1. Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder -entzug
2. Beeinflussungswahn, Kontrollwahn, Gefühl des Gemachten, bezogen auf Körperbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen
3. Kommentierende Stimmen oder dialogische Stimmen, die aus einem Teil des Körpers kommen
4. Anhaltender, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer (bizarrer) Wahn hinsichtlich der eigenen Person, eine religiöse oder politische Persönlichkeit zu sein, übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten zu besitzen (z.B. Wetter kontrollieren)

Vorhandensein von mindestens zwei Symptomen während eines Monats oder länger 5. Anhaltende Halluzinationen akustischer, optischer und anderer Art 6. Gedankenabreißen und Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit, Danebenreden oder Neologismen führt 7. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit, Negativismus und Stupor 8. Auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte/ inadequate Affekte, meist mit sozialem Rückzug oder verminderter sozialer Leistungsfähigkeit (nicht durch Depression)

Symptomliste: Positivsymptomatik: Halluzinationen Illusionen Ich-Störungen Denkstörungen (inhaltlich und formal) Erregung bizarres Verhalten

Negativsymptomatik: Antrieb Kognitive Defizite Sozialer Rückzug

Affektstörungen: Parathymie Depressivität Aggressivität Psychomotorik

katatone Symptomatik: Hypokinesen Stupor Flexibilitas cerea Hyperkinesen Befehlsautomatie Raptus

Neuroleptika sind meist das Medikament der Wahl bei psychotischen Symptomen, wie in diesem Fall das Stimmen hören. Zusätzlich werden, je nach Symptomatik Sedativa und Antidepressiva eingesetzt.

Zielsymptome bei Gabe von Neuroleptika: Psychomotorische Erregung affektive Spannung Katatones Verhalten produktive Symptomatik schizophrene Ich-Störung Residualzustände

Wirkung: Schwachpotente wirken stark sedierend, anxiolytisch, nur gering antipsychiotisch und haben erhebliche vegetative Nebenwirkungen

Hochpotente: stark antipsychiotisch, gering sedierend, wirken auf extrapyramidal-motorische Störungen, haben kaum vegetative Nebenwirkungen, Wirken auf schleichende Verläufe

atypische: weniger EPMS-Störungen, Libidoverlust, Gewichtszunahme, teilweise Wirkung auf Negativsymptomatik

Sie reduzieren das Dopamin im synaptischen Spalt, damit wirken sie antipsychotisch und dämpfend.

Das stimmt nicht ganz, wir als HPP's dürfen im Bereich F0-F3 unterstützend tätig werden. Das bedeutet, wenn ein Klient mit einer psychotischen Erkrankung zu uns kommt, müssen wir ihn auf jeden Fall an einen Arzt überweisen, dürfen dann aber unterstützend therapeutisch tätig werden. Auch leichte Depressionen dürfen wir als HPP's behandeln. Hier ist die Aufklärungspflicht wichtig, dass es Medikamente vom Facharzt gibt, die in der Situation gut helfen und dass eine Therapie bei einem Psychologischen Psychotherapeuten meist von der Krankenkasse übernommen wird. Supportiv dürfen wir grundsätzlich alles behandeln. Vorrangig behandelt der HPP oft neurotische Störungen, Angst, leichte Depressionen, Angststörungen.

Grundsätzlich dürfen wir Suchterkrankungen nicht eigenständig behandeln. Unterstützend tätig werden jedoch schon. Im Prinzip kann der HPP in der Motivations- und in der Nachsorgephase aktiv sein. Ein Entzug sollte am besten in der Klinik stattfinden, bei Tabak und Cannabis kann er auch ambulant erfolgen. Die weitere Therapie kann, mit ärztlicher Betreuung, auch durch den HPP stattfinden. Wir müssen nur unserer Aufklärungspflicht nachkommen, dass die Therapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten bei einer Abhängigkeit meistens die Krankenkasse übernehmen würde, bei uns der Klient selber zahlen muss.

Es besteht Lebensgefahr, außerdem sind die körperlichen Schäden zu behandeln, was nur durch einen Arzt geht. Beim Entzug besteht neben den körperlichen Entzugserscheinungen auch die Gefahr des Suizids durch die psychische Abhängigkeit. Daher dürfen wir einen Alkoholiker nicht allein behandeln.

Psychiater: Ein Psychiater ist ein Facharzt für Psychiatrie (und Psychotherapie). Nach einer ausführlichen Diagnose und gegebenenfalls psychologischen Tests stellt er den Patienten meist mit Medikamenten ein oder verweist ihn an einen Psychoherapeuten, wenn er nicht selber therapiert. Er kontrolliert die Medikation regelmäßig.

Psychologischer Psychotherapeut: Der psychologische Psychotherapeut hat Psychologie studiert und eine anschließende Therapieausbildung gemacht. Der Psychotherapeut ist darauf spezialisiert psychische Krankheiten zu therapieren. Der Besuch beim Psychologischen Psychotherapeut wird im Normalfall von den Krankenkassen übernommen.

Heilpraktiker für Psychotherapie: Nach der bestandenen Überprüfung beim Gesundheitsamt dürfen Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis psychotherapeutisch tätig werden. Sie können jedoch nicht, bzw. nur in besonderen Fällen, mit den Krankenkassen abrechnen. Das bedeutet sie müssen privat gezahlt werden.