Anmerkung
Das SORKC-Modell hat sich als eine Erweiterung aus der operanten Konditionierung von B. F. Skinner entwickelt.
Es handelt sich um ein psychologisches Modell aus der Verhaltenstherapie, um unser Verhalten zu analysieren. Dabei gibt es fünf Faktoren, die dazu führen, dass wir (problematische) Verhaltensweisen erlernen, immer wieder anwenden und dadurch aufrechterhalten.
Darüber hinaus bietet die Verhaltensanalyse vom SORKC-Modell einen Ansatzpunkt, um das menschliche Verhalten zu verändern.
Das SORKC-Modell steht als Akronym für:
S = Stimulus: Die das Verhalten auslösende Bedingung. Unterschieden wird zwischen einer inneren und äußeren Reizsituation.
O = Organismusvariable: Die individuellen biologischen und lerngeschichtlichen Ausgangsbedingungen bzw. Charakteristika der Person auf den Stimulus.
R = Reaktion bzw. Verhalten: Reaktion auf den Stimulus, nach der Verarbeitung auf der kognitiven, motorischen, vegetativen und affektiven Ebene.
K = Kontingenz: Regelmäßigkeit des Auftretens der Konsequenz nach der Reaktion.
C = Consequence: Konsequenzen der Reaktion, im Sinne einer Verstärkung oder Bestrafung.
Bsp.:
SORKC-Modell bei einer Zwangsstörung
S: Die Person verlässt ihre Wohnung (externe auslösende Situation).
O: Die Person macht sich generell über vieles Sorgen und grübelt viel
R(kognitiv): Beim Verlassen des Hauses denkt die Person: „Das Haus könnte abbrennen, wenn ich vergessen habe den Herd auszuschalten oder wenn ein Kabel durchbrennt.“
R(emotional): Angst, starke Beunruhigung.
R(physiologisch): Anspannung, Unruhe.
R(motorisch): Daraufhin geht die Person zurück in die Wohnung, kontrolliert den Herd und sucht alle Räume ab, ob auch wirklich alle Stecker gezogen sind.
K: Immer wenn die Person Ihre Wohnung kontrolliert (R), erfolgt eine Entspannung (C-/).
C-/(kurzfristig): In der Konsequenz (C) reduziert sich bei der Person die Anspannung. Zeitgleich wird jedoch der Kontrollzwang (R(motorisch)) verstärkt. Daher wird die Reduktion der unangenehm empfundenen Spannung als negative Verstärkung (C-/) bezeichnet, weil sich dadurch die Häufigkeit des Kontrollierens verstärkt.
C+/(langfristig): Der Patient vermeidet, aus dem Haus zu gehen und verliert dadurch soziale Kontakte.