Ich denke an eine Neurotische Belastungs- und somatoforme Störung wie in F4 ICD. Ich kann mir eine Angststörung sogar eine Panikattacke vorstellen. Herzrasen, Schwindel, Übelkeit und das Gefühl zu sterben deutet darauf hin. Möchte sich den Angehörigen nicht zumuten und traut sich nicht aus dem Haus kann auf sozialen Rückzug deuten.

Da der Anfall überraschend und ohne ersichtlichen Anlass auftrat würde ich auf eine Panikattacke tippen. Zudem hat der Mann auch Angst die Wohnung zu verlassen. Das könnte ein erster Hinweis auf eine entstehende Agoraphobie sein.

Nachdem nichts organisches festgestellt wurde, könnte es eine Panikstörung gewesen sein. Abrupter Beginn ohne Ursache plus vegetative Symptome sprechen dafür!

Herzrasen, Schwindel und Übelkeit sowie die Angst sterben zu müssen, ohne organische Ursachen, deuten auf eine Panikattacke hin. Zusätzlich oder dadurch ausgelöst kommen Symptome einer Herzangstneurose hinzu. Angst, etwas am Herzen zu haben, die sich so generalisiert hat, dass er nicht mehr aus dem Haus geht, sowie eine Persönlichkeit, die in den ängstlich-vermeidenden Bereich geht: "Ich will mich meinen Angehörigen nicht zumuten.", unterstützen diese Vermutung.

Herzangstneurose = F45.30, Somatoforme autonome Funktionsstörung des Herzkreislaufsystems.

Verlauf: unbehandelt chronisch, sich verschlimmernd, bis hin zu einer tatsächlich nachweisbaren somatischen Herzerkrankung.

Gefahren: Arbeitsplatzverlust, Verlust der Teilhabe an der Gesellschaft wg Zuhausebleibens.

Ursachen: Multifaktoriell - häufig Komorbidität mit PS ängstlich-vermeidend, abhängig, Stress ...

Therapie: Betablocker, Benzos, wenn nötig, Psychoedukation, kognitive VH

Differenzialdiagnose: organische Angststörung, Hypochondrie, Generalisierte Angststörung mit Panikattacken, Anpassungsstörung

Epidemiologie: Männer im mittleren Alter sind am häufigsten betroffen