Fallbeispiel: Vor einigen Jahren habe ein männlicher Patient mit seiner Frau bei mir eine erfolgreiche Paartherapie gemacht. Nun sei seine Frau vor etwa einem Jahr gestorben und sein Leben seitdem sinnlos. Von seinem Arzt habe er Medikamente erhalten, die er aber wegen mangelndem Nutzen nach einer Zeit wieder abgesetzt habe. Insgesamt schildert der Patient viele Symptome einer Depression.
Prüfling
Ich frage nach dem Alter des Patienten. Ich frage nach Substanzenmissbrauch, Medikamenten. Ich frage nach den typischen Symptomen einer schweren Depression, dann nach denen der leichten. Ich stelle in den Raum, dass eine neurologische Untersuchung stattfinden müsse, um beispielsweise Demenzen mit depressiver Symptomatik auszuschließen. Ich stelle die Verdachtsdiagnose depressive Episode und kläre eine mögliche Suizidgefahr ab.
Anmerkung
Zusätzlich ansprechen wann der letzte Kontakt mit dem Arzt war, hört sich schon nach eigenständigem Absetzen der Medikamente an, also Non-Compliance und somit eine gefährliche Situation.
Dabei kommt heraus, dass der Patient eine Waffe besitzt. Nun geht es um den Umgang mit der akuten Suizidalität.
Prüfling
Als möglichen Umgang gebe ich häufigere Therapietermine mit täglichem Telefonkontakt, Notfallnummer und den Abschluss eines Non-Suizid- Vertrages an. Das Angebot der stationären Aufnahme in ein psychiatrisches Krankenhaus lehnt er ab.
Anmerkung
Wenn die Gefährdung mit der Waffe akut erscheint, (genau explorieren) muss an eine Zwangseinweisung gedacht werden.
Dann geht es um die Zwangseinweisung. Wann ist sie angebracht?
Prüfling
Bei Selbst- oder Fremdgefährdung.
Anmerkung
Wenn keine weniger einschneidenden Maßnahmen ausreichen. Es wird also genau exploriert, ob der Klient bündnisfähig ist, wie akut die Suizidalität (Ringel, Pöldinger, Risikofaktoren) oder Fremdgefährdung ist und ob sich der Klient überzeugend distanzieren kann.
Bei einer Waffe ist eine Selbst- und Fremdgefährdung auszuschließen.
Anmerkung
Richtig, sie erhöht die Gefahr. Es ist zu klären, ob die Waffe legal in Besitz ist, wenn nicht besteht schon eine Straftat, die uns von der Schweigepflicht entbindet.
Das zuständige Amt (unterschiedlich nach Bundesland) wird informiert, ein Psychiater erstellt ein Gutachten, ob eine Unterbringung vermieden werden kann, ein Richter muss die Unterbringung beschließen. Beide (Richter und Psychiater) müssen den Patienten persönlich gesprochen haben. Wenn Gefahr im Verzug ist, kann die Unterbringung vorläufig erfolgen und muss meist (je nach Bundesland) innerhalb von 24 Std. mit dem gleichen Prozedere vom Richter bestätigt werden.
Wie lässt sich der weitere Therapieverlauf gestalten?
Anmerkung
Patient muss sich beim Facharzt vorstellen wegen der abgesetzten Medikamente, evtl. werden neue/andere verschrieben, bzw. er benötigt Psychoedukation um ihn über die Wirkung aufzuklären (wirken erst nach 2-3 Wochen),
zusätzlich Psychotherapie: Hoffnung schaffen, Ressourcenarbeit, Verarbeiten der Trauer um Ehefrau, Einbeziehen des sozialen Umfelds (Schweigepflicht-Entbindung)
Erzählen Sie ausführlich über alle Formen von Demenz und den Umgang mit der Krankheit.
Anmerkung
Alzheimer Demenz bei fortschreitendem Alter, kognitiver Abbau im Vordergrund
Vaskuläre Demenzen aufgrund von Schlaganfällen im Gehirn, mangelnde Versorgung durch Sauerstoff und Nährstoffe, deshalb Abbau
Bei Morbus Pick steht die Persönlichkeitsveränderung/Wesensveränderung durch die Demenz steht im Vordergrund
Bei Chorea Huntington entsteht die Demenz sehr früh (30.-40. Lebensjahr) durch genetische Vererbung, es zeigen sich psychomotorische Ausfälle
Therapeutisch wird begleitend und unterstützend gearbeitet, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen bzw. den Umgang mit der Krankheit zu verbessern. Eine kausale Therapie ist nicht möglich.
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