Anmerkung
Symptome:
- Nervenzusammenbruch (= Hinweis auf akute Belastungsreaktion, oder andere Belastungsstörung)
- ständige Angst / Sorgen (wechselnde Themen - Geld / Krankheit, Kinder …) seit über 2 Jahren (= Hinweis auf Generalisierte Angststörung)
- Schlafstörungen + Müdigkeit (= Hinweis auf Depression)
- Arztbesuche o. B. und nach Gesprächen mit Ärzten Besserung der Symptome (= Hinweis auf somatoforme Störung)
- immer wiederkehrende Angstanfälle nach belastenden Reizen (= Hinweis auf Angststörung)
F0 (=organische Ursache) ist durch Fallinfos bereits unwahrscheinlich, da bereits mehrere ärztliche Untersuchungen ohne Befund sind.
F1 (= Substanzmissbrauch / Abhängigkeit) bedürfte weiterer Exploration
Stoffgebundene Süchte aus F1
- Drogensucht (Opioide, Cannabinoide, Kokain, Halluzinogene, Stimulanzien)
- Alkoholabhängigkeit
- Abhängigkeit von Koffein, Tabak
- Abhängigkeit von Sedativa (Benzodiazepine)
- Flüchtige Lösungsmittel
z.B. Abhängigkeit von Benzodiazepinen, Koffein, Tabak, oder Alkohol sind häufige Komorbiditäten bei Angsterkrankungen
Substanzmissbrauch/Schädlicher Gebrauch
- Anhaltender Substanzkonsum trotz eindeutiger schädlicher Folgen
Abhängigkeit
Symptome Abhängigkeitssyndrom (AZTEKE)
- Anhaltender Substanzkonsum trotz eindeutiger schädlicher Folgen
- Zwang bzw. Starker Wunsch des Substanzkonsums (Craving)
- Toleranzentwicklung
- Entzugssyndrom
- Kontrollverlust
- Einengung sozialer Kontakte und des Freizeitverhaltens zugunsten des Substanzkonsums
3 von 6 Symptomen müssen für Diagnose entweder einen Monat lang gleichzeitig - oder über einen kürzeren Zeitraum innerhalb von 12 Monaten mehrfach auftreten
Benzodiazepine
Beruhigungsmittel, Schlafmittel (Sedativa, Tranquilizer)
Wirkweise
- angstlösend, krampflösend, schlaffördernd, muskelrelaxierend, beruhigend
Indikationen
- Panikattacken, Angststörungen, Schlafstörungen, Schmerzen, Erregung, Unruhe => häufigstes Akut-Medikament
Nebenwirkungen
- Fahrunfähigkeit
- Ängste, Vegetativ;
- Chronisch: verwaschene Sprache, Ataxie, Schwindel;
- Paradoxe Wirkung: Aufgekratzt, aggressiv
- Rebound Effekt
Gefahren
- Schnelle Abhängigkeit
- Überdosis, Niedrigdosisabhängigkeit, Krampfanfälle, Delir, Kreuztoleranz mit Alkohol
Wenn Suchtkranke das erste Mal bemerken, dass sie von Medikamenten abhängig geworden sind, versuchen sie zunächst häufig die Tabletten oder Tropfen mit sofortiger Wirkung abzusetzen. Dies bezeichnet man gemeinhin als einen kalten Entzug, weil der Körper abrupt in einen heftigen Entzugszustand versetzt wird. Ärzte raten von derartigen Entzugsversuchen ab, denn der plötzliche Verzicht auf Benzodiazepine kann heftige Entzugssymptome verursachen, bis hin zu einem Krampfanfall.
Weitere Symptome Benzodiazepin Entzugssyndrom:
In schweren Fällen:
- Wahrnehmungsstörungen, Psychosen, Krampfanfällen oder Delir
Darüber hinaus können weitere Entzugssymptome, wie etwa Muskelschmerzen und Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Suizidale Gedanken oder selbstverletzende Tendenzen können sich ausbilden, was ganz besonders gefährlich ist. Deshalb sollte man den Entzug nie ohne einen Arzt bzw. eine medizinische Begleitung durchführen!
Nebenwirkungen Koffeinabhängigkeit:
- Zuviel Koffein fördert z.B. Schlaflosigkeit und Nervosität, Zittern und Zuckungen
- typische Symptome einer körperlichen Koffeinabhängigkeit sind z.B. Hyperaktivität, Angststörungen und Schlaflosigkeit, oder auch Durchfall und eine Erhöhung des Blutdrucks
- Anzeichen einer akuten Koffeinintoxikation sind Unruhe und Erregung, Harndrang und Schlaflosigkeit, sowie psychischen Veränderungen; in schweren Fällen kommt es zum
Kreislaufkollaps und Herzrasen (Tachykardie)
Nebenwirkungen Tabakabhängigkeit Typische Entzugserscheinungen sind:
- eine erhöhte Erregbarkeit und Ruhelosigkeit
- Viele Raucher glauben, die innere Unruhe durch das Nikotin zu reduzieren, doch tatsächlich wird sie dadurch langfristig stärker
- weitere Entzugserscheinungen sind eine geringere Konzentrationsfähigkeit, Hungergefühle sowie Schlafstörungen und Angstzustände
Nebenwirkungen Alkoholabhängigkeit:
Typische Entzugserscheinungen sind
- Zittern und Schwitzen, Angst- und Panikattacken sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden
- bei starken Alkoholikern bis hin zu generalisierten Krampfanfällen oder einem Delirium tremens (Notfall)