Was ist eine Neurose, wie entsteht sie? Beziehen Sie das Strukturmodell und die psychosexuelle Entwicklung von Freud mit ein - welche Krankheiten können in welcher Entwicklungsstufe entstehen?
Prüfling
Sehr genaue Beschreibung der fünf Phasen der Entwicklung. Wichtig ist den Prüfern, dass man wirklich verstanden hat, was man referiert und nicht einfach auswendig gelernt, das Strukturmodell wie nebenbei, sowohl Abwehrmechanismen und Neuroseentstehung.
phallische Phase: 4.-5.Lj. Lustbesetzung der Genitalien, Ödipus- bzw. Elektrakompex, geschlechtsspezifische Verhaltensweisen werden adaptiert und das sexuelle Verlangen unterdrückt.
Latenzphase: 6.-9.Lj. scheinbare Unterbrechung der sexuellen Entwicklung,sexuelle Regungen werden abgewehrt und verdrängt,Spielkameraden vom gleichen Geschlecht, Anpassung an die Anforderungen der Umwelt
Genitale Phase; Pubertät, Erwachen der sexuellen Entwicklung und der damit verbunden Konflikte, Hinwendung zum anderen Geschlecht, schnelle körperliche und geistige Entwicklung, verzögerte emotionale Entwicklung, stark konfliktgeladene Phase
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26.01.2021 17:04
| Johannes
Kommt es in der phallischen Phase zu Störungen, äußern sie sich nach Freud später in einer verklemmten Sexualität, weil man sich selbst nicht richtig annehmen/akzeptieren kann.
Treten in der genitalen Phase Störungen auf, kann das laut Freud dazu führen, dass der Mensch nie richtig erwachsen wird und Verantwortung für sich und andere übernehmen kann. Die Gestaltung des eigenen Lebens fällt ihm dann schwer.
)
Prüfer
Was ist Flooding? Was für ein Verfahren? Was passiert da, auch physiologisch?
Prüfling
Grobe Beantwortung, bei der Adrenalinausschüttung wurde extra nachgefragt.
Anmerkung
Flooding ist eine Methode aus der Verhaltenstherapie zur Therapie von Phobien. Der Patient wird dem angstauslösenden Reiz stark ausgesetzt. (Z.B. Klaustrophobie in Fahrstuhl, Höhenangst im Fernsehturm). Physiologisch entsteht eine Gewöhnung, der Körper kann die extreme Angst gar nicht so lang aufrechterhalten, dadurch lernt der Patient, dass er sich der Angst aussetzen kann.
Beschreiben Sie die Diagnosekriterien der halluzinatorisch-paranoiden Schizophrenie.
Prüfling
Alle Symptome mussten aufgezählt werden!
Anmerkung
Die Kriterien der Schizophrenie müssen erfüllt sein (1 Monat, ein Symptom aus Gruppe 1 (Ich-Störung, bizarrer Wahn, Kontrollwahn, dialog./kommentierendes Stimmenhören) oder 2 aus Gruppe 2 (Negativsymptome, formale Denkstörungen, weitere Halluzinationen, katatone Symptome)
Wahnphänomene oder Halluzinationen herrschen vor (Verfolgungswahn, Beziehungswahn, drohende oder befehlende Stimmen,...)
Welches Gesetz regelt in Rheinland-Pfalz die zwangsweise Unterbringung und welche Kriterien müssen dafür erfüllt sein?
Anmerkung
Das PsychKG = Landesgesetz für psychisch Kranke Personen
Psychisch kranke Personen können gegen ihren Willen oder im Zustand der Willenlosigkeit untergebracht werden, wenn sie durch ihr krankheitsbedingtes Verhalten ihr Leben, ihre Gesundheit oder besonders bedeutende Rechtsgüter anderer gegenwärtig in erheblichem Maße gefährden und diese Gefahr nicht anders abgewendet werden kann.
Ein kurzes Fallbeispiel - machen Sie drei Diagnosevorschläge und erklären Sie.: Eine 42-jährige Frau klagt über Antriebschwäche, Interessenverlust, nichts macht ihr mehr Freude. Das Ganze ginge nun schon zwei Monate so, am liebsten läge sie nur noch den ganzen Tag im Bett, alles sei so anstrengend.
Prüfling
Ich habe natürlich mit Suizidalität angefangen (SOSEPT), wenn das auch keine Diagnose nach ICD-10 ist.
Dann Depressionen, Anpassungsstörungen, organisch affektive Störung (vielleicht aufgrund von Hormonumstellung), Residualphase einer Schizophrenie, Schizophrenia simplex (Anmerkung des Prüfers: "Ja, obwohl vom Alter eher untypisch.").
Anmerkung
SOSEPT ist ein Lernwort für den Beginn der Therapie:
S wie Suizidalität (also abklären, ob die akute Gefahr vorliegt)
O wie Organische Ursachen (um auszuschließen, dass die Symptome körperlich bedingt sind)
S wie Substanzen (um auszuschließen, dass die Symptome substanzbedingt)
E wie Endogen (also Psychosen, bzw. schwere Erkrankung ausschließen)
P wie psychogen (also Differentialdiagnose, um therapieren zu können)
T wie Therapie
Jetzt waren das ja schon drei Diagnosen, aber was könnte es denn noch sein, woran haben wir jetzt noch nicht gedacht?
Prüfling
Substanzmittel!
Anmerkung
Wichtig bei Fallbeispielen ist ein systematisches Vorgehen, ein roter Faden, dass Dir kein wesentlicher Punkt verlorgen geht. Die Differentialdiagnose immer ausführlich machen: Auf welche Krankheitsbilder könnten die Symptome noch verweisen, welche weiteren Symptome müssten dann noch vorhanden sein? Diese dann erfragen!
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