Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden? Erzählen Sie etwas über sich.
Anmerkung
Frage kommt häufig, sei gut darauf vorbereitet und mach Dir Gedanken, wie Du später arbeiten möchtest, worauf Du Dich spezialisieren willst. Wer ist Deine Zielgruppe und mit welchen therapeutischen Methoden arbeitest Du? Unbedingt eigene Erfahrung im Umgang mit psychisch Kranken thematisieren, wenn keine vorhanden ist ein Praktikum sinnvoll.
Aufklärungspflicht: Krankheit, Therapieform und deren Wirkung bzw. Nebenwirkung, Kosten als Selbtszahler bei mir und Hinweis auf kostenfreie Therapie bei einem Therapeuten mit Kassenzulassung.
Aufbewahrungspflicht: der Aufzeichnungen, 10 Jahre
Dokumentationspflcht: Diagnose, Behandlungsvertrag, wenige Stichpunkte zu den einzelnen Sitzungen (In all dies hat der Klient auch Einsichtspflicht; nur in meine privaten Notizen zu den einzelnen Sitzungen nicht)
Fortbildungspflicht
Supervisionspflicht
Schweigepflicht (über den Tod des Klienten hinaus): über Tatsache, dass Klient bei mir zur Therapie ist und über Einzelheiten der Therapie, Entbindung von Schweigepflicht bei Selbst- und Fremdgefährdung oder bei drohenden Straftaten
Sorgfaltspflicht: Anamnese erstellen, mein ganzes Wissen und Können einsetzen, aber nur Klienten behandeln, die von meiner Therapieform am besten profitieren können, Klienten nicht gefährden.
Was besagt das präsuizidale Syndrom nach Ringel? Und wie ist das Modell von Pöldinger?
Anmerkung
Präsuizidales Syndrom nach Ringel
zunehmende Einengung
situativ – sich ausgeliefert fühlen an unveränderbar erlebten äußeren Zuständen
dynamisch – durch Rückgang von Lebensmut und Vitalität
zwischenmenschlich – durch Abbau sozialer Beziehungen und Isolation
Wertewelt – durch Sinn- und Interessensverlust
Aggressionsstau – Wendung gegen eigene Person
Suizidfantasien – zunächst gewollt, später sich aufdrängend
Stadien nach Pöldinger
Erwägungsstadium (noch distanziert)
Ambivalenzstadium – charakteristisch direkte Suizidankündigungen, Hilfe und Kontakt wird gesucht
Entschlussstadium (Ruhe vor dem Sturm)
Konkrete Vorbereitungen sind getroffen, Betroffene ruhig und gelassen, Risiko sehr groß!
Wie verhält sich ein Patient, der sich im Entschlussstadium befindet?
Anmerkung
Der Entschluss steht fest. Er weiß, wie er sich umbringen wird und hat entsprechende Vorkehrungen getroffen. Die Ruhe vor dem Sturm: Achtung an dieser Stelle wirkt der Patient gelöst und befreit. Abschiedsbrief geschrieben. Alles geplant. Diese Phase genau explorieren und fragen, ob Betroffener sich selbst einweist. Wenn nein Zwangseinweisung anregen.
Erklären Sie die Psychodynamiken eines Borderliners. (Hier wurde besonders auf den Begriff Spaltung wert gelegt. Ich kannte diesen Begriff nicht, habe es aber mit dem dychotomen Denken richtig erklärt.)
Anmerkung
Spaltung bezeichnet man den Abwehrmechanismus, in dem das Individuum noch keine Integration der positiven und negativen Aspekte des eigenen Selbst und der es umgebenden Objekte entwickelt hat. So wird ein Mensch in einen guten und bösen Anteil aufgespalten, weil die Person diese Gegensätze nicht vereinen kann. Auch Schwarzweiß-Denken genannt. Führt häufig zu schnellen emotionalen Wechsel im Kontakt zu anderen Menschen.
Weitere Psychodynamik: Selbstverletzung führt zu Spannungsabbau, beziehungsweise Kontakt zu sich selbst, gegen die Erlebte innere Leere.
Ich komme in Ihre Praxis. 50-jähriger Mann. „Ich komme wegen meiner Ehe. Also eigentlich müsste ja meine Frau kommen. Die betrügt mich. Sie streitet es ab, aber ich weiß das."
Prüfling
Das ist ja noch nicht viel Hinweis, aber ich würde vermuten, es geht um einen Eifersuchtswahn. Den gibt es bei Alkoholabhängigkeit und bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung.
Anmerkung
Wahn ist natürlich noch nicht letztlich geklärt, evtl. Fremdanamnese erwähnen.
Durch Nachfragen zeigt sich, dass der Herr fünf bis acht Bier täglich trinkt.
Prüfling
Es geht hier also um eine Abhängigkeit. Das erkläre ich dem Mann. Hinweis, dass unter weitergeführtem Alkoholkonsum keine therapeutische Arbeit möglich ist.
Anmerkung
Nach ICD-10 muss noch Abhängigkeit von schädlichem Gebrauch unterschieden werden.
Kriterien Abhängigkeit:
Drei von Folgenden: Craving, Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Kontrollverlust, Einengung auf die Sucht, schädlicher Gebrauch
"Ok, Ihnen vertraue ich. Ab morgen trinke ich nichts mehr. Dann kann ich doch wieder kommen?"
Prüfling
Nein, da bei einem Alkoholentzug immer mit einem Delir zu rechnen ist, das tödlich enden kann, rate ich Ihnen dringend, den Entzug in einer Klinik zu machen.
Anmerkung
Richtig. Die klassische Falle erkannt: Lebensgefahr in einer lapidaren Aussage.
Anmerkung: Zeitkriterum muss auch abgeklärt werden, um eine Sucht klassifizieren zu können.
Verhaltenstherapie, hier vor allem auch die Konfrontation wie z. B. in der Systematischen Desensibilisierung
Kognitive Verhaltenstherapie analysiert die irrationalen Gedanken, die zur Angst führen oder sie verstärken.
Medikamentös: Antidepressiva oder in bestimmten Fällen Sedativa
Als Medikament werden Antidepressiva eingesetzt, hier vor allem SSRI's
Anmerkung:
Neben der medikamentösen Therapie haben sich auch Interventionen aus der Verhaltenstherapie (z. B.: Systematische Desensibilisierung, Exposition mit Reaktionsmanagement) bewährt.
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