Wichtig ist, nicht nur stumpf die Tätigkeitsverbote auswendig zu lernen, sondern sich auch ein bisschen drumherum mit ihnen zu befassen, da die Prüfer gerne mal Zwischenfragen stellen. Beispiele siehe unten:

Tätigkeitsverbote für den Heilpraktiker:

1. Das Strafgesetzbuch § 218 legt fest, dass der HP keine Abtreibungen und keine Konfliktberatung durchführen darf.

2. Das Arzneimittelgesetz § 48 legt fest, dass der HP keine verschreibungspflichtigen Medikamente verschreiben darf. Ebenso ist ihm die gewerbsmäßige Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln verboten.

ACHTUNG! Hier wird gerne mal zwischengefragt, wie zum Beispiel: Wo kann man nachschauen, welche Arzneimittel verschreibungspflichtig sind? Das ist die Rote Liste, hier sind alle Medikamente aufgelistet und es steht auch dabei, ob es eben verschreibungspflichtig ist oder nicht, ansonsten könnte man auch in der Apotheke anrufen und nachfragen. Falls man doch einmal ein verschreibungspflichtiges Medikament verschreibt, ist das kein größeres Problem, da dies in der Apotheke im Normalfall bemerkt würde und dann nicht rausgegeben werden würde.

3. Das Betäubungsmittelgesetz § 3 legt fest, dass der HP keine Betäubungsmittel verschreiben darf. Eine Ausnahme davon bilden Opium D6 und Papaver somniferum D4 in homöopathischer Dosis.

Auch hier kann in der roten Liste nachgeschaut werden, welche Arzneimittel unter das Betäubungsmittelgesetz fallen oder zur Not in der Apotheke anrufen. Anders als beim Arzneimittelgesetz ist es hier aber sehr wohl schlimm „aus Versehen“ ein Betäubungsmittel zu verschreiben. Damit macht man sich strafbar.

4. Das Bestattungsgesetz (3. Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens) legt fest, dass der HP keine Leichenschau durchführen und keinen Totenschein ausstellen darf.

5. Das Embryonenschutzgesetz § 9 legt fest, dass es dem Arzt vorbehalten ist und der HP keine künstliche Befruchtung durchführen darf und nicht mit Embryonen arbeiten darf.

6. Das Heilmittelwerbegesetz § 3 legt fest, dass der HP keine unwahre oder irreführende Werbung machen darf und kein Heilversprechen geben darf.

7. Das Heilpraktikergesetz § 3 (Gesetz über die berufsmäßige Ausführung der Heilkunde ohne Bestallung) legt fest, dass man den Heilpraktikerberuf nicht ohne Erlaubnis ausführen darf und das man keine Behandlung im Umherziehen betreiben darf. § 1 (3), StGB, legt fest, dass das Führen anderer Berufsbezeichnungen außer Heilpraktiker (z.B. arztähnliche Bezeichnungen) verboten ist.

Das Verbot der Behandlung im Umherziehen heißt, dass man einen festen Praxissitz haben muss, in dem man die Untersuchungen und Behandlungen durchführt und auch die Termine vorher ausmacht. Man darf nicht von Stadt zu Stadt reisen und dort die Leute behandeln ohne einen festen Sitz zu haben.

8. Das Hebammengesetz § 4 legt fest, dass der HP keine Geburtshilfe leisten darf, außer im Notfall.

Als Zeitraum ist damit die Zeit ab der ersten Wehe bis zum Ablauf des Frühwochenbettes gemeint.

Genau genommen darf der HP aber zum Beispiel eine Wöchnerin behandeln, wenn es sich dabei nicht um eine Beschwerde handelt, die im Bezug auf die Geburt und das Wochenbett steht. Es lohnt sich jedoch nicht, mit den Prüfern zu diskutieren, das wird in der Regel eher negativ bewertet.

9. Das Infektionsschutzgesetz legt fest, dass die Behandlung von Personen, die an einer im IfSG § 6 genannten, namentlich meldepflichtigen Krankheit erkrankt oder dessen verdächtig sind, ist nach § 24 IfSG in Verbindung mit § 6 verboten. Die Behandlung von Personen die an einer in § 34 genannten, mit einem Verbot für Gemeinschaftseinrichtungen belegten Krankheit erkrankt oder dessen verdächtigt ist, ist nach § 24 IfSG in Verbindung mit § 34 verboten. Die Behandlung von Personen, die mit einem Krankheitserreger nach § 7 infiziert sind, ist nach § 24 IfSG in Verbindung mit § 7 verboten. Die Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten ist nach § 24 IfSG verboten. Es besteht laut § 24 IfSG in Verbindung mit § 15 ein Behandlungsverbot für Krankheiten oder Krankheitserreger, die durch eine Rechtsverordnung auf Grund des § 15 in die Meldepflicht eingeführt wurden. Die Ausstellung von Impfbescheinigungen und Eintragungen in den Impfausweis ist nach § 22 IfSG verboten. Tätigkeiten mit Krankheitserregern sind nach § 44 IfSG verboten.

Kommentar: Abgesehen davon, dass das Eintragen in den Impfpass für den Heilpraktiker verboten ist, darf der HP auch den Impfstoff nicht beziehen, weil er verschreibungspflichtig ist. Er dürfte den Vorgang des Impfens unter einbeziehen der Sorgfaltspflicht schon durchführen, aber eben weder den verschreibungspflichtigen Impfstoff beziehen, noch die Impfung in den Impfpass eintragen.

10. Das Kastrationsgesetz legt fest, dass der HP keine Kastration bzw. Sterilisation durchführen darf.

Kommentar: Bei der Kastration werden beim Mann die Hoden und bei der Frau die Eierstöcke entfernt. Bei der Sterilisation werden beim Mann die Samenleiter und bei der Frau die Eileiter durchtrennt.

11. Die Röntgen- und Strahlenschutzverordnung legt fest, dass der HP nicht mit Röntgenstrahlen, radioaktiven Stoffen und ionisierenden Strahlen arbeiten darf.

Kommentar: Achtung! Das war bis 1989 noch erlaubt.

12. Die Strafprozessordnung § 81 legt fest, dass der HP keine Blutentnahme und körperliche Untersuchungen für forensische Untersuchungen, ebenso die gerichtliche Leichenschau und Leichenöffnung machen darf.

Das heißt alles, was im Rahmen eines Strafprozesses ist, darf der HP nicht machen. Der HP unterliegt im Strafprozess keiner Schweigepflicht, außer im Zivilprozess (§ 53 Strafprozessordnung).

13. Das Sozialgesetzbuch legt fest, dass der HP keine Reha-Maßnahmen verschreiben darf, keine Atteste ausstellen und keine Kuren verschreiben darf. Und, dass der HP keine Behandlung von Pflichtversicherten in Kranken- und Unfallversicherung durchführen darf.

14. Das Transfusionsgesetz legt fest, dass der HP keine Blutbank leiten und keine Bluttransfusionen durchführen darf.

15. Das Transplantationsgesetz legt fest, dass der HP keine Organentnahmen und Organtransplantationen durchführen darf.

16. Das Zahnheilkundegesetz (Gesetz über die Ausübung der Zahnheilkunde) legt fest, dass der HP keine Behandlung im Mundraum durchführen darf.

Zum Mundraum zählt alles ab den inneren Lippen bis hin zum Rachenring. Es gibt Ausnahmen, wenn es nicht um die Zahn- und Kieferbehandlung geht.

17. Das Gentechnikgesetz § 8 legt fest, dass der HP keine Versuche mit Gentechnik machen darf.

18. Das Patientenrechtegesetz legt fest, dass es dem HP verboten ist einen abgeschlossenen Behandlungsvertrag einfach abzubrechen.

19. Das Medizinproduktegesetz legt fest, dass dem HP die Anwendung von Medizinprodukten ohne Gewähr für eine sachgerechte Handhabung verboten ist.

20. Das Rehabilitationsgesetz legt fest, dass es dem HP verboten ist, medizinische Leistungen zur Rehabilitation zu erbringen.

21. Das Unterbringungsgesetz legt fest, dass die Unterbringung psychisch Kranker und deren Betreuung dem HP verboten ist.

Das Ohr ist ein Hör- und Gleichgewichtsorgan.

Aufbau: Es wird in drei Teile gegliedert: Das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr.

Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang. Es mündet am Trommelfell. Die Ohrmuschel besteht aus elastischem Knorpel und geht in den äußeren Gehörgang über. Der nach außen gerichtete Teil ist knorpelig, der nach innen gerichtete Teil ist knöchern. Im Gehörgang finden sich Haare, Talgdrüsen und die Ohrschmalzdrüsen.

Das Mittelohr besteht aus: Paukenhöhle mit Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel), pneumatischen Nebenräumen (Resonanzräume) und der Ohrtrompete (3-4 cm lange Röhre die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet).

Das Innenohr besteht aus dem Gleichgewichtsorgan und dem Hörorgan. Zu dem Gleichgewichtsorgan gehören die beiden Vorhofsäckchen, drei Bogengänge und der Ductus endolymphaticus. Das Hörorgan liegt in der knöchernen Schnecke. In der knöchernen Schnecke finden sich drei Gänge, die Scala vestibuli (Vorhoftreppe) und die Scala tympani (Paukentreppe) sind mit Perilymphe gefüllt. Beide Gänge gehen an der Schneckenspitze ineinander über, die Scala vestibuli beginnt am ovalen Fenster, die Scala tympani endet am runden Fenster. Zwischen den beiden ist die Scala media (Ductus cochlearis) zu finden, in der das Hörorgan lokalisiert ist. Das eigentliche Hörorgan besteht aus Sinnesepithelien, diese werden in äußere Haarzellen und innere Haarzellen eingeteilt.

Funktion:

Der Hörvorgang: Schallwellen werden durch die Ohrmuschel und den Gehörgang auf das Trommelfell geleitet. Dieses gerät in Schwingungen, welche durch die Gehörknöchelchen auf das Innenohr übertragen werden. Die im Innenohr vorhandene Perilymphe gerät in Bewegung und bewegt dadurch die Hörsinneszellen. Diese wiederum wandeln den Bewegungsreiz in Erregungen um, die durch den Hörnerv (Nervus vestibulocochlearis) an das Hörzentrum im Gehirn geleitet werden. Dort entsteht der Höreindruck.

Der Gleichgewichtsvorgang: Der Mensch verändert bei jeder Ausführung von Tätigkeiten die Lage und Bewegung seines Kopfes und letztlich seines Körpers. Diese Veränderungen bewirken eine Bewegung der Ohrlymphe in den drei Bogengängen und im Vorhof. Durch die Strömung der Ohrlymphe werden die Sinneszellen im Innenohr gereizt. Verändert man die Lage, vor allem die Lage des Kopfes, werden die Lagesinneszellen im Vorhof gereizt. Die entstehenden Erregungen werden über Nerven zum Gehirn geleitet und dort verarbeitet. Jede Bewegung des Kopfes bzw. des Körpers, auch Drehbewegungen, reizen und erregen durch die Lymphe in den Bogengängen die Bewegungssinneszellen. Auch diese Erregungen werden über Nerven zum Gehirn geleitet und dort verarbeitet. Auf diese Weise kann der Mensch das Gleichgewicht seines Körpers wieder herstellen.

Bei der Schallleitungsstörung ist die Schallübertragung zum Innenohr behindert. An dem Prozess der Schallweiterleitung sind das äußere Ohr und das Mittelohr beteiligt. Krankhafte Prozesse in diesen beiden Abschnitten können zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit führen.

Die Schallempfindungsstörung ist auf Erkrankungen des Innenohrs oder des Nervus vestibulocochlearis zurückzuführen. Sobald Schallwellen das Innenohr erreichen, werden sie in elektrische Impulse umgewandelt. Störungen im Bereich Innenohr, Hörnerven und der Verarbeitung der akustischen Signale im Gehirn nennt man Schallempfindungsstörungen. Oft sind es als erstes die hohen Frequenzen, die nicht mehr richtig verarbeitet werden können.

Um die Art der Schwerhörigkeit festzustellen gibt es zwei Tests die man machen kann: Den Weber-Versuch und den Rinne-Versuch. Diese beiden Tests werden mit Hilfe einer Stimmgabel durchgeführt. Der Weber-Versuch vergleicht die Funktion beider Ohren über die Knochenleitung. Dazu setzt man eine schwingende Stimmgabel auf der Mitte des Schädels auf. Ein Gesunder hört den Ton auf beiden Ohren gleich laut oder im gesamten Kopf. Bei einer Störung der Schallleitung ist die Tonempfindung auf der erkrankten Seite lauter, bei einer Schädigung des Innenohrs, also einer Schallempfindungsstörung, ist die Tonempfindung auf der gesunden Seite verstärkt. Der Rinne-Versuch vergleicht die Knochenleitung und die Luftleitung am gleichen Ohr. Dafür wird eine schwingende Stimmgabel auf das Mastoid aufgesetzt. Der Patient hört den Ton via Knochenleitung.

Das ist der 8. Hirnnerv, der Nervus vestibulocochlearis (Hör- und Gleichgewichtsnerv). Das ist ein sensorischer Nerv.

In der Mitte der Nervenzelle befindet sich der Zellkern, darum herum der Zellkörper mit den sogenannten Nissl-Schollen. Der Zellkörper verzweigt sich in mehrere kleine Ästchen (wie am Baum) den Dendriten. Am unteren Ende (Axonhügel) des Zellkörpers folgt ein langer Schwanz (das Axon), der durch die Ranvier-Schnürringe in kleine Abteile geteilt wird. Das Axon endet auch wieder in kleineren Ästen, an denen sich die präsynaptischen Endknöpfe befinden.

Der Morbus Parkinson ist eine degenerative Erkrankung der Substantia Nigra, bei der es zum Verlust von Nervenzellen kommt, die den Botenstoff Dopamin übermitteln. Man unterscheidet zwischen dem primären (idiopathischen) und dem sekundären Parkinson-Syndrom.

Die Ursachen für des primäre Parkinson-Syndrom sind weitgehend ungeklärt.

Zu den Ursachen für das sekundäre Parkinson-Syndrom gehören zum Beispiel: Traumen, Stoffwechselerkrankungen (Morbus Wilson), Medikamente, entzündliche oder toxische Einwirkungen.

Die Symptomatik beginnt meist mit Schulter- und Gelenkschmerzen. Im Laufe der Erkrankung kann es zu feinschlägigem Tremor (unkontrolliertes Muskelzittern), Rigor (Muskelsteifheit), Hypokinese bzw. Akinese (Bewegungseinschränkung bis Bewegungslosigkeit) kommen.

Die Akinese kann sich ausdrücken in Anlaufschwierigkeiten, kleinschrittigem Gang, reduziertem Mitschwingen der Arme, Salben-Maskengesicht, ...
Desweiteren kann es zu vermehrtem Schwitzen und Speichelfluss, verlangsamten Denkabläufen bis hin zu Demenzsymptomen, Stimmungsschwankungen und Psychosen kommen.

Die Therapie erfolgt beim Morbus Parkinson in der Regel durch Gabe von Medikamenten (Dopamin-Rezeptor-Agonisten, Antidepressiva, ...), Physiotherapie, sportliche Aktivitäten, Psychotherapie, evtl. operative Verfahren (Tiefenhirnstimulation), ...

Neurotransmitter sind biochemische Stoffe, die Reize von Nervenzelle zu Nervenzelle weiterleiten, abwandeln oder verstärken. Man kann die Neurotransmitter einteilen in Monoamine (z.B. Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, Histamin), Peptide (z.B. Endorphine, Oxytocin, Somatostatin, Vasopressin) und Aminosäuren (z.B. Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glycin).

Ursachen für Tremor können sein: Erschöpfung, Müdigkeit, Angst, Stress, Lampenfieber, Kälte, Medikamente (Sympathomimetika, Antidepressiva, Lithium, Valproat, Antiarrhythmika), Hyperthyreose, Hypoglykämie, Niereninsuffizienz, Vitamin-B12-Mangel, Drogen, Alkohol, Kleinhirnerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Kleinhirntumor), Leberzirrhose, Coma hepaticum

Die Multiple Sklerose ist eine schubweise verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Vor allem sind davon Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen. Die Ursachen für die Multiple Sklerose sind nicht abschließend geklärt. Man vermutet ein Autoimmungeschehen und/oder genetische Disposition in Folge dessen sich die Myelinscheiden der Axone degenerieren. Dies geht mit einer veränderten Erregungsleitung einher.

Zu den Frühsymptomen gehören: Sehstörungen (Verschwommensehen, Doppelbilder, Farbverkennung), flüchtige Sensibilitätsstörungen, motorische Störungen bis hin zu Lähmung, Blasen-, Mastdarm- Dysregulation, Trigeminusneuralgie, Stimmungsschwankungen, Depression, Manie, positives Lhermitte-Zeichen (bei passiver Beugung des Kopfes, Auftreten von elektrisierenden Schmerzen entlang der Wirbelsäule).

Als Spätsymptome können zusätzlich zu den vorher genannten Symptomen noch auftreten: spastische Lähmungen, gesteigerte Eigenreflexe, positive pathologische Reflexe, fehlender Bauchhautreflex, Charcot-Trias (skandierende Sprache, Nystagmus, Intentionstremor bei Kleinhirnbeteiligung, Müdigkeit, Erschöpfung, Invalidität.

Differentialdiagnostisch muss man auch eine Neuroborreliose oder Neurolues bedenken. Die Diagnostik erfolgt durch Liquorpunktion oder MRT. Die Therapie besteht in Immunsuppression, Physiotherapie, supportiver Psychotherapie.

Der Prähepatische Ikterus entsteht durch Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) oder eine ineffektive Hämatopoese (Bildung von Blutkörperchen). Beim prähepatischem Ikterus fällt mehr Hämoglobin an, dadurch auch mehr unkonjugiertes Bilirubin, welches im Serum nachweisbar ist. Das direkte Bilirubin ist im Normbereich, genauso wie das Bilirubin im Urin. Das Urobilinogen ist erhöht, Stuhl- und Urinfarbe sind normal.

Beim intrahepatischen Ikterus liegt die Ursache in der Schädigung von Leberzellen, die durch eine Alkoholzirrhose oder eine Hepatitis auftritt. Der intrahepatische Ikterus kann aber auch als Folge einer erblichen Störung der Leberenzyme entstehen.

Beim intrahepatischen Ikterus können folgende Stoffwechselabläufe gestört sein: Bilirubinaufnahme in die Leberzelle (z.B. bei Virushepatitis, Leberzirrhose, Medikamente); Störung der Umwandlung von Bilirubin (z.B. bei Gendefekten); Störung des Transports von konjugiertem Bilirubin aus der Leberzelle (z.B. bei Hepatitis, Leberzirrhose, Drogenikterus, Schwangerschaft- Alkoholikterus, Vererbung); Direktes und indirektes Bilirubin sind im Blut erhöht, der Stuhl ist entfärbt, der Urin dunkler.

Beim posthepatischen Ikterus spricht man häufig auch von Verschlussikterus. Die Ursache liegt in einer Abflussstörung der Galle, in der das Bilirubin gelöst ist. Am häufigsten sind die Verursacher Gallensteine, die den Ausführungsgang blockieren. Aber auch Tumore können zu einem Verschluss führen. Beim posthepatischen Ikterus ist der Stuhl entfärbt und der Urin bierbraun. Im Blut lässt sich ein erhöhtes konjugiertes Bilirubin nachweisen.

Beim Abbau der alten Erythrozyten in der Milz (und auch Leber) werden Häm und Globin frei. Das Häm wird als erstes zu Biliverdin und dann zu Bilirubin umgebaut. Das in diesem Stadium noch wasserunlösliche (= indirekte, unkonjugierte) Bilirubin wird an Albumin gebunden und in die Leber transportiert. In den Leberzellen wird das unkonjugierte Bilirubin an Glucuronsäure gekoppelt und dadurch wasserlöslich (= direkt, konjugiert). Nach diesem Schritt folgt die Ausscheidung mit der Galle in den Darm. Dort wird es bakteriell in Urobilin-/ogen und Stärkobilin-/ogen gespalten. Ein Teil des Urobilins wird über die V. portae rückresorbiert und in der Leber wieder zu Bilirubin aufgebaut (enterohepatischer Kreislauf). Ist die Kapazität der Leber erschöpft, wird das Urobilin-/ogen über den Blutweg zur Niere transportiert und mit dem Urin (macht die gelbe Farbe) ausgeschieden. Das im Darm verbleibende Sterkobilin- und Urobilin-/ogen wird mit dem Stuhl (macht die braune Farbe) ausgeschieden.

Richtig, differentialdiagnostisch kommen bei Kopfschmerzen noch folgende Erkrankungen in Betracht:

Notfälle: Schädel-Hirn-Trauma, Meningitis, Apoplex, akuter Glaukomanfall

Traumen: Raumfordernde Prozesse: Subdurales Hämatom, Epiduralblutungen, Subarachnoidalblutung,

Erschütterungen: Commotio cerebri, Contusio cerebri, Schädelbasisbruch

Raumfordernde andere Ursachen: Karzinome, Metastasen, Ödeme

Epilepsie/Anfallsleiden: Hirndruckerhöhung (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma)

Entzündungen: Meningitis, Enzephalitis, Hirnabszess, Sinusvenenthrombose

Toxine: Endogen/Exogen

Blut-Krankheiten: Hämolytische Anämie, Polyzythämie, Plasmozytom

Gefäße: Blutdruck → Hypertonie/Hochdruckkrise, Hypotonie

Andere: Apoplex, Arteriitis temporalis, Migräne, Spannungskopfschmerz

Niere: Hypertonie → Urämie

Lunge: Emphysem (harter chronischer Husten)

Bewegungsapparat: HWS-Syndrom, WS-Arthrose

Auge: Glaukom, Netzhautablösung, Überbelastung (Computer, Falsche Brille u.a.)

Nerven: HNO, Zähne, Kiefer, Nebenhöhlen, Nase, Nervus Trigeminus

Metabolisch-Endokrin: Hypoglykämie/Hunger, M. Addison, Conn-Syndrom, Phäochromozytom (Hypertonie) Diverses: Liquordrucksyndrom, Schlafmangel, Infektion, Allergien.

Erkrankungen die man an den Händen erkennt, können sein:

• Zyanose (blaurote Verfärbung der Haut und der Schleimhäute als Folge eines Sauerstoffmangels im Blut)
• Trommelschlegelfinger (auffällige rundliche Auftreibungen der Fingerendglieder mit Weichteilverdickung) + Uhrglasnägel (Ein Uhrglasnagel ist größer, meist rundlich geformt und stärker nach außen gewölbt als ein normaler Fingernagel) als Folge von Herz-Kreislauf-Lungenkrankheiten
• gestaute Venen als Folge einer Rechtsherzinsuffizienz
• Tüpfelnägel (Nägel, die einzelne oder gruppierte Grübchen in der Nagelplatte aufweisen), Krümelnägel (Nagel, der krümelig zerfällt), Ölflecknägel (entzündliche Schuppenbildung unter den Nägeln, die ölfleckartig hindurchschimmern) als Folge von Psoriasis
• Heberden Arthrose, Schwanenhalsdeformität, Ulna Dewi als Folge von rheumatoiden Erkrankungen
• Einblutung in die Fingerbeeren als Folge von Myokarditis und eventuellen Komplikationen bei einer Hirnhautentzündung
• auffällig dunkle Linien der Handinnenfläche als Folge von Morbus addison
• Raynaud-Syndrom ( sogenannte Tricolore-Verfärbung der Finger, blau-weiß-rot) als Folge einer Gefäßerkrankung
• Gelbfärbung d. Haut, Flapping Tremor (Muskelzittern), Dupuytren-Kontraktur (Finger können nicht mehr gestreckt werden), Weißnägel (teilweise oder komplette Verfärbung der Nagelplatte), Palmaerythem (flächige Rötung der Handinnenseite), Teleangiektasen (sichtbare Erweiterungen kleiner Gefäße), als Folge einer Lebererkrankung
• Kontrakturen als Folge von einem Trauma
• Schwellungen, Rötungen, Kratzspuren als Folge einer allergischen Reaktion oder von Stichen
• Nagel- oder Hautveränderungen als Folge von Mangelerscheinungen
• Fallhand (ähnlich der Handhaltung beim Handkuss), Schwurhand (bei Faustschluss können Daumen, Mittel- und Zeigefinger nicht mehr gebeugt werden), Krallhand (Fingergrundgelenke sind überstreckt, die Fingermittel- und Fingerendgelenke leicht gebeugt) als Folge von neurologischen Erkrankungen
• Pigmentstörungen als Folge von Weißfleckenkrankheit

Bei der peripheren Zyanose ist das arterielle Blut zwar mit genügend Sauerstoff angereichert, dafür aber das venöse und kapillare Blut nicht. Das erfolgt meist aufgrund einer Durchblutungsstörung und führt zu der typischen Blaufärbung der Haut, z.B. die blauen Lippen bei Kälte.

Die zentrale Zyanose entsteht durch eine verminderte Sauerstoffanreicherung des Blutes in der Lunge. Ursachen dafür können eine Lungenerkrankung oder ein schwerer Herzfehler wie ein sogenannter Rechts-Links-Shunt sein. Aber auch ein erniedrigter Sauerstoffgehalt in der Luft, beispielsweise in großen Höhen, kann der Grund für die zentrale Zyanose sein.

Tüpfel-, Krümel- und Ölflecknägel sind typisch bei Psoriasis.

Definition: Erkrankung der Nebenniere bzw. des Hypophysenvorderlappens.

Formen: Man kann den Morbus Addison in den "braunen" und den "weißen" Addison unterscheiden. Der "braune" Addison tritt bei Zerstörung der Nebennierenrinde, z.B. durch Autoimmunprozesse, Blutungen, Metastasen, auf. Der „weiße“ Addison tritt aufgrund einer Hypophysenvorderlappeninsuffizienz auf.

Symptome: „brauner“ Addison: ein Mangel an Kortison stimuliert den HVL zur Bildung von ACTH und MSH. Das ACTH kann keine Wirkung entfalten, das MSH führt zur verstärkten Hyperpigmentierung der Haut, insbesondere der Hautlinien und Schleimhäute. Weiter Symptome können sein: Hypotonie, Schwäche, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen, Exsikkose, Hypoglykämie, bei Frauen Verlust der Sekundärbehaarung.

„weißer Addison“: blasse, pigmentlose Haut, Übelkeit und Erbrechen Hypoglykämie, andere endokrine Mangelerscheinungen, das hängt davon ab, welche Hormone ausfallen.

Komplikation: Addison-Krise: die Addison-Krise wird ausgelöst durch plötzliches Versiegen der Nebennierenrindenfunktion oder abruptes Absetzen von Glukokortikoiden nach einer Langzeitbehandlung. Zu den Nebenniereninsuffizienzsymptomen können zusätzlich auftreten: Schocksymptome, Metabolische Azidose, Fieber, Bewusstseinsstörungen

Labor: Natrium sinkt, Kalium steigt

Therapie: Substitution der Kortikoide (Mineralo- und Glukokortikoide)

Man kann die Nebenniereninsuffizienz in zwei Formen unterteilen.

Bei der primären NNR-Insuffizienz (Morbus Addison) liegt die Ursache in der Nebenniere selbst. Hierbei fehlen die Hormone der Nebennierenrinde komplett (Kortison, Aldosteron, Androgene). Sie tritt auf, wenn es zu einer Zerstörung der Nebennierenrinde kommt, durch z.B. Autoimmunprozesse, Blutungen, Metastasen.

Die sekundäre Nebenniereninsuffizienz ist die Folge eines Ausfalls von ACTH bei Hypophysenvorderlappen- oder Hypothalamus-Insuffizienz. Sie führt zu Kortisonmangel, das Aldosteron ist in der Regel unverändert.